OTZ und OVZ berichten vor der Stichwahl in Dobitschen
Am 17. Juni 2016 berichteten die Lokalmedien erneut über die Situation in Dobitschen und gehen dabei besonders auf die Situation vor der Stichwahl ein.
Am Sonntag, 19.06.2016 werden nochmal die Bürger der Gemeinde an die Wahlurnen gerufen.
Diesmal steht eine Stichwahl an, die Kandidaten sind:
Franke, Bernd
Steinicke, Egon
Kandidat für das Bürgermeisteramt in Dobitschen wirbt für den Mitbewerber
Egon Steinicke, Kandidat für das Bürgermeisteramt in Dobitschen, wirbt für seinen Mitbewerber Bernd Franke. Am Sonntag wird gewählt in Dobitschen.
Dobitschen. Oft gab es das wohl noch nicht im Altenburger Land. Einer von zwei Kandidaten für das Bürgermeisteramt der Gemeinde Dobitschen geht auf Stimmenfang für seinen Mitbewerber. In einer persönlichen Erklärung, die an alle Haushalte der Gemeinde geht und auch auf der Internet-Seite Dobitschens veröffentlicht wurde, wirbt Egon Steinicke für Bernd Franke. Beide Männer hatten die meisten Stimmen bekommen, als am 5. Juni die reguläre Bürgermeisterwahl in Dobitschen anstand. Die Stichwahl am Sonntag, 19. Juni, ist nötig, da keiner der beiden die absolute Mehrheit erhielt. Nun stehen Bernd Franke und Egon Steinicke auf den Wahlzetteln in Dobitschen.
Steinicke bittet die Wahlberechtigten in der Gemeinde Dobitschen, ihre Stimme seinem Mitbewerber zu geben: Die schnellste Möglichkeit zu einem neuen Bürgermeister zu kommen, ist, Bernd Franke die erforderliche Mehrheit zu geben, heißt es in seiner Erklärung. Es trete kein weiterer Zeitverzug bei der Umsetzung der unmittelbar anstehenden großen Aufgaben ein.
Zudem habe sich Franke als amtierender Bürgermeister in den vergangenen Monaten intensiv in die anstehenden Fragen und Probleme eingearbeitet. Der Kontakt mit den Planern, den Rechtskundigen, den Behörden und Unternehmen wurden durch ihn amtsführend und vorbereitend geknüpft, so dass er über das entsprechend notwendige und tiefgreifende Fachwissen verfügt, zählt Steinicke auf. Damit, so sein Fazit, ist es Bernd Franke am besten möglich, die Vorhaben gemeinsam mit dem Gemeinderat zielführend zu begleiten.
Stichwahl ist Pflicht am Sonntag
Olaf Heinke (parteilos) war als Bürgermeister von Dobitschen zum 1. Dezember vergangenen Jahres von seinem Amt zurückgetreten. Dem war im Gemeinderat ein heftiger Disput wegen Heinkes Amtsführung vorausgegangen. Klar wurde dabei, dass der Gemeinderat nicht mehr hinter seinem Bürgermeister steht. Daraufhin zog Heinke seine Konsequenzen und trat ab.
Bernd Franke, bis dahin sein Stellvertreter, amtierte seitdem. Egon Steinicke ist seit vielen Jahren Mitglied im Gemeinderat. Am 5. Juni gab es keinen Kandidatenvorschlag für das Amt des Bürgermeisters in Dobitschen. Für Franke und Steinicke hatte sich die Mehrheit der Wahlberechtigten entschieden, indem sie deren Namen auf die Wahlzettel schrieben. Laut Thüringer Kommunalwahlordnung müssen sich beide der Stichwahl stellen.
Cordula Fischer über die bevorstehende Bürgermeisterwahl in Dobitschen
Keiner, der es machen will. Zumindest war das dahinter zu vermuten, als sich in Dobitschen kein Kandidat fürs Bürgermeisteramt gefunden hat.
Es ist aber auch kein leichtes Erbe, das jemand wird antreten müssen. Es war ebenfalls klar, dass es eben jemanden aus der Gemeinde treffen wird, denn die Wähler mussten einen Einwohner namentlich benennen. Jetzt stehen also zwei Kandidaten zur Wahl an, die sich nicht selbst an der Dorfspitze sehen wollten. Aus der Nummer Stichwahl kommen sie aber nicht mehr raus. Und nun rudert einer der beiden trotzdem zurück. Das ist mal Wahlwerbung nicht in eigener Sache! Ob das alles Dobitschen so besonders gut zu Gesicht steht, bleibt zu bezweifeln. Andererseits nützt der Gemeinde, die seit dem vergangenem Jahr für genügend Negativschlagzeilen gesorgt hat, auch kein Bürgermeister, der sein Amt nur widerwillig oder halbherzig ausübt. Den Dobitschenern sei am Sonntag eine gute und kluge Entscheidung gewünscht. Auch demjenigen, den es bis 18 Uhr trifft. Immerhin kann er noch die Wahl ablehnen. Aber was wird dann aus Dobitschen?
Dobitschen. Während in allen anderen Gemeinden des Altenburger Landes, in denen am 5. Juni Bürgermeisterwahlen anstanden, die neuen Verwaltungschefs feststehen, sind die Dobitschener an diesem Sonntag erneut zum Urnengang aufgerufen. Diesmal steht eine Stichwahl an. Bei der haben die Wahlberechtigten nun tatsächlich die Wahl. Am 5. Juni hatten sie das nicht, denn es hatte keinen Bewerber für das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters gegeben. Deshalb fand hier eine sogenannte "Weiße-Zettel-Wahl" statt. Die Wähler konnten auf den namenlosen Stimmzettel einen eigenen Vorschlag eintragen. Diese Situation war schon bemerkenswert, hatte doch der Gemeinderat Dobitschen im vergangenen November dem damaligen Amtsinhaber Olaf Heinke wegen unzureichender Amtsführung das Misstrauen ausgesprochen, woraufhin Heinke zurücktrat (die OVZ berichtete)
Die beiden Dobitschener, die am häufigsten genannt wurden, sind Bernd Franke, der 52 Stimmen bekam, und Egon Steinicke, auf den 49 Stimmen entfielen. Weil keiner der beiden die erforderliche Mehrheit hatte, sind die Wähler nun nochmals gefragt. Die beiden vorgeschlagenen Kandidaten hatten nicht die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie zur Wahl stellen oder nicht. „Laut Gesetz mussten sie antreten“, sagte Holger Peters, Wahlverantwortlicher in der VG Altenburger Land.
Der Kandidat mit den meisten Stimmen hat dann eine Woche Zeit zu entscheiden, ob er die Wahl annimmt oder nicht. Sollte er sich dagegen entscheiden, das Amt des Bürgermeisters zu übernehmen, sei nicht automatisch der Zweite gewählt, sondern es komme innerhalb der nächsten drei Monate zu Neuwahlen, so Peters. Den Termin lege das Landratsamt fest.